Sabine Thelen – Vom Kreuzbandriss zur Amputation – Sabines Weg zurück ins Leben

Shownotes

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00:00:01: Herzlich willkommen zu lettsTalk Mutmacher Geschichten, die verbinden.

00:00:05: Präsentiert von Letterman.

00:00:07: Mein Sanitätshaus.

00:00:09: Euer Begleiter für mehr Lebensqualität im Alltag.

00:00:12: Hier dreht sich alles um Menschen, die zeigen,

00:00:14: wie man mit Mut und einer guten Portion Lebensfreude durchs Leben geht.

00:00:17: Herausforderungen inklusive.

00:00:19: Hier wird es persönlich, inspirierend, verbindend und garantiert nie langweilig.

00:00:24: Heute sprechen wir mit Sabine,

00:00:26: deren Leben sich nach einem Unfall dramatisch verändert hat.

00:00:29: Was mit einem Kreuzbandriss begann, entwickelte sich über viele Jahre hinweg

00:00:32: zu einer schwerwiegenden

00:00:33: chronischen Erkrankung und schließlich zur Amputation des Oberschenkel.

00:00:38: Trotz allem kämpft Sabine sich zurück mit Humor, Mut

00:00:41: und einer unglaublichen Stärke.

00:00:43: Lehnt euch zurück. Los geht's.

00:00:46: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge.

00:00:48: Let's Talk Mutmacher.

00:00:50: Geschichten, die verbinden.

00:00:52: Heute darf ich mit Sabine Thelen sprechen,

00:00:54: die aufgrund einer Vorerkrankung Oberschenkel amputiert wurde.

00:00:59: Und was da alles noch so drumherum passiert ist, das wird sie

00:01:02: uns in der heutigen Folge erzählen.

00:01:03: Hallo Sabine, schön, dass du da bist. Ja, Hallo. Marva

00:01:08: Erzähl mal was

00:01:09: ist überhaupt passiert, dass es zu deiner Oberschenkelamputation gekommen ist?

00:01:13: Na ja, das ist eine ziemlich lange Geschichte.

00:01:16: Ähm, 1995 habe ich einen Kreuzbandriss gehabt beim Handballspielen.

00:01:22: Und ja, das ist nicht so ganz gut verlaufen.

00:01:25: Ich habe dann glaube ich 18/19 OP's an den Beinen gehabt.

00:01:28: Oh Gott. Ich habe dann eine Teilprothese bekommen

00:01:33: im Kniegelenk, weil da der Knorpel weg war

00:01:36: und die hat sich dann irgendwann infiziert.

00:01:39: Und dann habe ich aber immer noch Schmerzen gehabt

00:01:43: und dann haben wir das Knie versteift und durch die Versteifung im linken

00:01:47: Knie war das rechte Knie ziemlich überbelastet die ganze Zeit.

00:01:51: Und dann war da auch ein Knorpelschaden drin.

00:01:54: Und dann hatte ich da vier Arthroskopien drin,

00:01:57: um die Knie-TEP rauszuziehen.

00:02:00: Und dann hab ich halt den Morbus Sudek oder jetzt CRPS bekommen,

00:02:05: dass eine Autoimmunerkrankung vom vegetativen Nervensystem genau

00:02:09: und das hat dann letztendlich

00:02:12: dann zur Amputation Oberschenkel amputation vom rechten Bein geführt.

00:02:17: Von welchem Zeitraum sprechen wir hier also 1995 ist der kreuzbandriss gewesen bis bis heute Bis heute.

00:02:25: Also Kreuzbandriss, Das ist

00:02:27: ja jetzt auch eigentlich beim Fußball oder generell beim Sport.

00:02:30: Auch beim Handball ist das ja was, was alltäglich mal passieren kann. Richtig

00:02:35: Und das ist so einen Verlauf annimmt

00:02:38: Hätte ich jetzt gar nicht gedacht.

00:02:40: Ich selber habe übrigens auch jahrelang Handball gespielt.

00:02:43: Ja, genau, spiele ich heute noch.

00:02:47: Heute noch Im Rollstuhl.

00:02:50: Das ist ja toll, dass so was angeboten wird.

00:02:53: Ja, das gibt es ja noch nicht so lange es ist noch Inklusionssport.

00:02:57: Aber wir sind da mit Herz und Seele dabei.

00:03:00: Und das war ein Hochgefühl,

00:03:01: wie das damals angefangen hat, wieder einen Handball in der Hand zu haben. Oh das glaube ich dir.

00:03:05: das war schon richtig toll.

00:03:08: Ganz genau. Ja

00:03:10: Ist der Verein bei dir um die Ecke? Oder hast du es dann weit zu fahren?

00:03:11: Ne Aachen in Aachen ist das.

00:03:14: Also von Kempen bis Aachen ist eine Strecke achtzig Kilometer aber das ist es wert

00:03:19: Definitiv.

00:03:21: Ja, das ist glaube ich dir, dass es das wert ist.

00:03:23: Und trainiert ihr da mehrfach die Woche?

00:03:25: Ne, leider nur einmal die Woche, weil da keine Hallen Zeiten haben ne

00:03:29: wie es immer normal ist ne und

00:03:31: Genau.

00:03:33: Ja, und dann fahrn wir mal zu Turnieren.

00:03:35: Wir haben unsere eigene, eigene Liga gegründet, mit den Holländern

00:03:39: und Belgiern zusammen in Deutschland hat jetzt die Bundesliga gestartet.

00:03:43: Aber das ist halt steckt alles noch so in den Kinderschuhen

00:03:47: und spielt ihr auch auf Bundesliga Niveau.

00:03:49: Ja, in Deutschland gibt es jetzt nur die Bundesliga, weil es

00:03:53: ja noch nicht genug Mannschaften gibt.

00:03:55: Ne und dann der der teilnehmen möchte, der spielt dann eben mit.

00:03:59: Ganz genau.

00:04:00: Ja, und unsere Liga?

00:04:02: Wir machen da einmal im Monat ein Turnier so rund rum.

00:04:06: Jeder macht ein Turnier und dann, genau so

00:04:10: haben wir dann unsere Spielzeiten auch.

00:04:13: Ja, toll.

00:04:14: Leider ist Parasport ja noch so wenig besiedelt oder

00:04:18: Je nachdem wo man wohnt, hat man nicht so die Möglichkeit,

00:04:21: wirklich nah an einen Verein ranzukommen, der so was anbietet.

00:04:24: Das stimmt.

00:04:25: Ich finde das richtig gut, dass du quasi schon immer Handball gespielt hast

00:04:29: und jetzt trotz deiner Vorerkrankung deine Amputation

00:04:33: der Versteifung deines Knies, dass du einfach trotzdem den Sport

00:04:37: weiter ausüben kannst.

00:04:38: Das finde ich richtig schön.

00:04:39: Ja, das ist auch richtig gut, weil vorher ähm ,

00:04:43: also als es das noch nicht gab.

00:04:46: Äh, ja, eigentlich hatte ich schon Behindertensport gemacht.

00:04:51: Sitzball habe ich gespielt, dass das ein Rutschsport

00:04:54: und dann bin ich aber halt im Rollstuhl gelandet.

00:04:57: Und da habe ich gedacht,

00:04:58: irgendwie ist die Welt kaputt, kann es gar keinen Sport mehr machen.

00:05:02: Und dann habe ich in der Reha halt Tischtennis Rollstuhl,

00:05:05: Tischtennis und auch Rollstuhl badminton kennengelernt

00:05:10: und hat dann praktisch mit Tischtennis angefangen.

00:05:13: Ach wie cool.

00:05:14: Ja, das ist auch schon voll durchorganisiert.

00:05:16: Schon seit zig Jahren ist das ja genau.

00:05:21: Ja und dann?

00:05:22: Aber an Rollstuhl Sport habe ich damals gar nicht gedacht,

00:05:25: weil da irgendwie keine Ahnung.

00:05:27: Hast du dir überhaupt vorgestellt, dass du ja ich sag mal,

00:05:30: 30 Jahre später Ja, es sind ja 30 Jahre später.

00:05:33: Genau.

00:05:34: Ich bin übrigens von 95 achso,

00:05:37: dass du 30 Jahre später im Rollstuhl sitzen wirst

00:05:40: hast du dir das vorstellen können? Ne, absolut nicht.

00:05:43: Absolut nicht.

00:05:44: Das war ja auch gar nicht absehbar ne.

00:05:45: Weil nach einem Kreuzbandriss denkt man ja ein halbes Jahr

00:05:49: und dann kannst du wieder bist fit und dann ganz langsam wieder anfangen.

00:05:52: Ja, genau.

00:05:53: Das ist halt ganz schlecht gelaufen.

00:05:55: Und ja, du hast ja gesagt, dein dein Knie wurde dann versteift,

00:06:01: weil das mit dem Knorpel nicht alles richtig zusammengewachsen ist.

00:06:04: ähm Es war eigentlich.

00:06:06: Ich hatte immer Probleme mit der Beugung deswegen hatte ich auch so viele

00:06:10: viele OPs und dann nachher hatte ich aber eine Infektion drin gehabt.

00:06:13: Die Teilprothese hat sich infiziert. Mit einem keim.

00:06:15: oh Nein, und ja

00:06:18: und dann kam es noch mit einer knie-TEP

00:06:22: hab versucht, aber ich hatte nur 20 Grad Beugung.

00:06:25: Es ist eigentlich nichts

00:06:27: aber ich hatte immer noch die Schmerzen und dann haben wir es halt versteift.

00:06:30: Damals hieß es abschneiden oder versteifen.

00:06:32: Aber oh Gott, ja, muss man ja erst mal versuchen

00:06:36: mit den eigenen ja Extremitäten.

00:06:40: Gut ist es immer ein bisschen im Weg gewesen eigentlich.

00:06:43: Aber heute bin ich ganz froh, dass es noch dran ist, weil

00:06:47: da kann ich halt nur zum Stehen benutzen und auch zum Gehen.

00:06:49: Natürlich mit der Prothese.

00:06:51: Ja, und dann?

00:06:55: Wie war denn die Zeit

00:06:56: überhaupt, als es dann zur Amputation kam?

00:07:00: Ja, das ist ja grad bei dem bei Sudekoder wie es heute heißt CRPS

00:07:05: Also ich habe den Sudek bekommen

00:07:08: 2012 nach einer Operation, vielleicht erzählst du zu einmal was das überhaupt ist?

00:07:12: Ja, das ist eine Autoimmunerkrankung vom vegetative Nervensystem.

00:07:16: Das ist eigentlich die schlimmste Schmerzerkrankung, die man bekommen kann.

00:07:21: Ähm, also und man hat dann auch nervlich bedingte Durchblutungsstörungen.

00:07:26: Die Haut wird immer dünner, man hat gestörtes Nagel und Haarwachstum.

00:07:31: Also entweder fallen die Haare aus oder die Nägel

00:07:31: Also entweder fallen die Haare aus oder die Nägel wachsen gar nicht mehr

00:07:34: oder man kriegt Büschel an Haaren und die Zehennägel, die wachsen

00:07:38: wie Heu und auch

00:07:41: man schwitzt eventuell übermäßig oder gar nicht mehr.

00:07:45: Und genau.

00:07:47: Ja, und dadurch, dass die Haut.

00:07:49: Also bei mir war sie wirklich so dünn.

00:07:50: Ich bin nur irgendwo drangekommen, da war die Haut weg.

00:07:54: Ich habe also auch immer offene Stellen gehabt und alles.

00:07:57: Und letztendlich bei Sudek mit der Amputation ist es wirklich

00:08:01: das alleraller letzte Mittel der Wahl und sehr.

00:08:05: Ich habe auch zwei Jahre gesucht, bis ich jemanden gefunden habe,

00:08:08: der es überhaupt macht, weil das Risiko unheimlich groß ist.

00:08:11: Es ist nicht abschneiden und alles ist gut.

00:08:14: Man kann sich extrem verschlechtern, schmerztechnisch.

00:08:17: Und hier in NRW habe ich tatsächlich überhaupt niemanden gefunden.

00:08:22: Und äh ja und.

00:08:24: Also ich bin dann letztendlich in der BG in Ludwigshafen gelandet

00:08:27: und das war Top, ist eine Topadresse und es hat super geklappt.

00:08:30: Man muss aber selber die Entscheidung praktisch treffen, natürlich

00:08:35: mit Absprache der Ärzte und so, aber bei mir war es ein jahrelanger

00:08:38: Prozess, bis ich da wirklich auch

00:08:41: mit mir im Reinen war, dass ich den Schritt machen kann.

00:08:45: Äh, nur nach zwölf Jahren sage ich mir eigentlich einen 10-jährigen,

00:08:49: weil das habe ich akzeptiert, dass der Therapieresistent ist.

00:08:52: Nichts hat funktioniert.

00:08:54: Ja, und dann genau habe ich mich dazu durchgerungen.

00:08:58: Irgendwann. Wirklich.

00:08:59: Manchmal gibt es halt so Fixpunkte, wo man sagt okay, jetzt

00:09:02: und das war das 10-jährige und dann hab ich zwei Jahre suchen müssen.

00:09:08: Genau.

00:09:09: Das heißt Uniklinik Freiburg, und die hätten es auch gemacht.

00:09:14: Aber der hat mir schon gesagt, in der BG

00:09:15: in Ludwigshafen haben es auch schon mal gemacht

00:09:17: und da wäre die Schmerzklinik besser und ich soll doch da mal hingehen und das

00:09:21: war wirklich top.

00:09:24: Das heißt, du bist aktiv auf

00:09:26: die Ärzte zugegangen und hast gesagt, du würdest es gerne machen wollen.

00:09:29: Und keiner hat von außen gesagt es ist jetzt notwendig, wir müssen es tun.

00:09:33: Ja, also meine Schmerztherapeutin hat mich dann damals irgendwann doch unterstützt

00:09:37: und auch praktisch mir möglich gemacht,

00:09:41: dass ich zu Schmerzkonferenzen gehen

00:09:42: konnte und so den Fall mir erklären konnte und meine Gründe erklären konnte,

00:09:46: warum ich jetzt diesen Schritt machen möchte.

00:09:49: Ne und?

00:09:50: Ich sage mal,

00:09:50: ich habe zwölf, zwölf Jahre lang keinen einzigen Sommer mitmachen können.

00:09:54: Ich saß nur auf der Couch in einem Eimer mit kaltem Wasser, den Fuß rein.

00:09:58: Was war das einzige Schmerzmittel, was geholfen hat,

00:10:03: weil bei mir Wärme unheimlich Schmerzen gemacht hat.

00:10:06: Und da war ja auch ganz dick und alles Und

00:10:08: na ja, und das ist eigentlich keine Lebensqualität,

00:10:12: aber die zählte in dem Moment gar nicht mehr.

00:10:15: äh die Ärzte hatten eine vorgefasste Meinung bei sudek machen, wir das nicht

00:10:18: Nee.

00:10:20: Und das war dann schon frustrierend.

00:10:25: Und dann war ich mal wieder in der Reha,

00:10:28: in der in der Schmieder Klinik in Konstanz, wo ich seit 2013 hinfahre

00:10:34: und da bin ich dann drei Monate

00:10:37: immer auch wegen Psychotherapie und Körpertherapie praktisch.

00:10:40: Und da wurde es dann noch mal zum Thema gemacht.

00:10:43: Thema Amputation und irgendwie bin ich dann in der Uni

00:10:47: Freiburg gelandet, sozusagen dadurch.

00:10:51: Und ja, da ist über die Ethikkommission drübergegangen

00:10:55: mit meiner Begründung und in der BG in Ludwigshafen dann letztendlich auch.

00:10:59: Also waren die Gründe gar nicht so verkehrt. Abwegig.

00:11:02: Genau.

00:11:04: Und ja, und das hat mich dahingeführt und dann hat.

00:11:09: Am 2.

00:11:09: Juli letzten Jahres war es dann soweit.

00:11:14: Wow. Also es war wirklich ein langer Prozess

00:11:16: und das ja

00:11:17: quasi auch ein bisschen

00:11:18: durch dich selber angestoßen worden ist und du selber gesagt

00:11:21: das jetzt gehe ich auf die Suche und such mir ne Klinik.

00:11:23: Das ist das stelle ich mir unfassbar

00:11:27: schwer vor, aber auch total mutig.

00:11:31: Ja, also.

00:11:32: Also bei mir ist das so, wenn ich einmal eine Entscheidung getroffen hab,

00:11:35: dann steht die ja die es auch unumstößlich.

00:11:38: Aber das ist dann schon frustrierend, wenn man dann

00:11:42: ja ziemlich viele Absagen bekommt ohne Begründung, auch weil

00:11:47: man steht dann da halt schon wirklich

00:11:51: und man fühlt sich halt auch nicht ernst genommen.

00:11:53: Meine Gründe waren schon wirklich ernst.

00:11:56: Ja, es hatte psychische Gründe,

00:11:59: körperliche Gründe und auch Lebensglück, fehlende Lebensqualität.

00:12:03: Das sind halt alles schon triftige Gründe gewesen.

00:12:08: Und irgendwann

00:12:08: denkt man auch Was soll das jetzt noch machen?

00:12:12: Nein, da muss man ein bisschen Glück haben.

00:12:15: hast du dir zu dem Zeitpunkt schon vorstellen können, was das Ausmaß ist.

00:12:19: Also wenn dann der Oberschenkel amputiert worden ist, was dann auf dich zukommt.

00:12:25: Also ich habe.

00:12:25: Also mein, mein Bein

00:12:30: habe ich immer irgendwie ein bisschen unter mir versteckt,

00:12:33: sodass ich praktisch sowieso immer nur den Oberschenkel gesehen habe

00:12:36: und habe das auch halt so ein bisschen versucht zu simulieren.

00:12:40: ja auch mit im Rollstuhl umsetzen, tägliche Sachen.

00:12:45: Aber so richtig vorstellen kann man sich das natürlich nicht.

00:12:48: Man kann nur annäherungsweise dahin kommen, dass man

00:12:51: so ein bisschen Gefühl dafür entwickelt.

00:12:53: Aber ich habe auch ehrlich gesagt den Unterschenkel

00:12:55: nicht mehr wirklich gemerkt nachher.

00:12:57: Die Nerven waren ziemlich kaputt.

00:12:59: Das war wahrscheinlich auch mein Vorteil, dass ich da

00:13:03: eigentlich mich

00:13:04: ganz gut drauf vorbereiten konnte, soweit das halt geht.

00:13:07: Und bei mir ist es wirklich super gut gelaufen.

00:13:10: Ich hatte überhaupt kein op schmerz.

00:13:13: Ich habe dieses Tmr verfahren bekommen, so ich kein Phantomschmerz bekommen kann.

00:13:18: Da wär es jetzt meine nächste Frage gewesen.

00:13:19: Genau da werden die Nerven wieder in die Muskeln gesteckt.

00:13:23: So, damit ich keine neuronome bilden und weil der Phantomschmerz nicht da ist.

00:13:28: Das kann man auch übrigens noch nachträglich machen

00:13:30: lassen, wenn jemand da

00:13:33: große Probleme hat.

00:13:35: Und so war tatsächlich Prothese auf einmal ein Thema,

00:13:38: weil bei Sudek spricht man vorher nicht über Prothese.

00:13:43: weil das Risiko halt sich noch extrem zu verschlechtern.

00:13:47: Sehr hoch ist man und dann auf einmal war das halt ein Thema

00:13:51: und für mich ist es ein Wunder.

00:13:52: Es ist ein Geschenk und das will ich auch voll annehmen und das klappt auch gut.

00:13:58: Wie lange hat das gedauert?

00:13:59: Von Amputation bis zu Prothese.

00:14:02: Eigentlich wäre das ganz schnell gegangen, aber ich war dann ja noch mal

00:14:05: drei Monate in Konstanz in der Klinik und dann hatte das jetzt keinen großen

00:14:09: Sinn gemacht, mit der Prothese schon anzufangen.

00:14:11: Und ich habe die jetzt seit Januar praktisch,

00:14:14: also man brauche jetzt gar nicht irgendwie

00:14:16: ein halbes Jahr oder Jahr,

00:14:17: dass das alles verheilen muss, bis man überhaupt mit der Prothetik anfangen kann.

00:14:21: Nee, also bei mir wäre praktisch eigentlich nach einer Woche

00:14:26: die Narbe schon zu.

00:14:27: Da wusste ich auch, es ist kein sudek mehr im Bein.

00:14:30: Ach krass genau und ja eigentlich

00:14:33: so ein paar Wochen später hätte ich damit schon anfangen können.

00:14:36: Wollten wir ja auch.

00:14:37: Und dann nur die Entfernung war dann doch zu groß

00:14:41: bis nach Konstanz und ja dann habe ich das halt aufgeschoben.

00:14:44: Es war halt praktisch die Reha zur Vorbereitung

00:14:44: Es war halt praktisch die Reha zur Vorbereitung

00:14:48: auf die protetische Reha und überhaupt was da kommt.

00:14:51: Ja genau.

00:14:52: Und dann habe ich januar angefangen, auf der Prothese zu laufen.

00:14:56: Wie bist du an einen Versorger gekommen, der die Prothese für dich herstellt?

00:15:00: Die sind ja meist auch angepasst individuell.

00:15:05: Ja, das ist ganz, ganz wichtig.

00:15:06: Man muss einen guten Prothesenbauer haben.

00:15:09: Und ich hab halt eigentlich meine ganze Versorgung über Lettermann.

00:15:14: Ich will da auch gar nicht groß wechseln.

00:15:16: Und da ich mich jetzt mit Prothesenbauern überhaupt nicht auskannte,

00:15:19: habe ich einfach den Prothesenbauer schon genommen. Wer schon

00:15:22: Von Letterman Ja, und hab dann

00:15:27: jetzt

00:15:28: als Prothesenbauer praktisch den herrn Bücher

00:15:31: und da bin ich sehr zufrieden mit.

00:15:33: Das klappt super

00:15:35: richtig gut und das muss natürlich auch sein,

00:15:38: weil gerade mit meinem System, mit dem Vakuumsystem

00:15:43: da, das ist etwas schwieriger, aber das ist egal.

00:15:47: Aber ich ich weiß, wenn irgendwas mit der Prothese

00:15:49: ist brauche ich nur anrufen und das klappt jetzt.

00:15:52: Am Freitag war ich noch zum Anpassen und das klappt.

00:15:56: Das ist echt gut.

00:15:57: Brauche ich nicht wechseln,

00:15:59: dass es dass es sehr gut

00:16:01: Vakuumsystem Was kann ich mir darunter vorstellen?

00:16:04: Also normalerweise zieht man halt an den stumpfen Liner,

00:16:08: also das so und so ein Silikon

00:16:11: Gummi Teil zieht man über den Stumpf.

00:16:14: Das ganze bringt dem Stumpf auch Form

00:16:17: und dann wird vorne ein Pin dran gemacht, den man eigentlich jetzt so eine Art

00:16:20: Schraube, die man normalerweise in die Prothese steckt.

00:16:23: Dann wird das festgezogen und dann ist die Prothese dran.

00:16:26: Nur leider habe ich halt

00:16:27: irgendwie eine Allergie entwickelt oh nein und da ging das nicht mehr.

00:16:31: Und dieses Vakuum System ist eigentlich ein ganz altes System, was man früher halt

00:16:36: nur benutzt hat.

00:16:36: Da muss man so eine Tüte über den Stumpf ziehen

00:16:39: und dann hat man unten im Schaft ein loch, wo ein Ventil drin sitzt,

00:16:44: Da muss man die Tüte rausziehen, damit der Stumpf nachrutscht

00:16:48: und dann muss man das Ventil drauf setzen.

00:16:51: Da darf also keine Luft drin sein und praktisch entsteht

00:16:54: ja dann Vakuum und dann hält die Prothese dann auch.

00:16:58: Ich habe da noch so ein Gurt, falls

00:17:00: das halt mal das Vakuum aufgehoben wird, dass ich die Prothese nicht verliere.

00:17:05: Oh ja, das wäre ja mitten im Lauf, da würdest du wahrscheinlich stürzen.

00:17:10: Ja, genau, das ist halt auch ja, braucht man ziemlich viel Kraft

00:17:15: für, um diese Tüte da auch vernünftig rauszuziehen.

00:17:18: Da ist jetzt so, wenn man das so beschreibt.

00:17:21: Es ist immer schwierig, sich vorzustellen.

00:17:23: Aber ja, dann gibt es auf YouTube auch Videos, wo man sich das angucken kann.

00:17:30: Genau.

00:17:31: Aber was ich.

00:17:32: Wir wollen jetzt unten auf den sensitiven Liner testen.

00:17:35: Ich hoffe, dass ich den Vertrage,

00:17:37: der mich jetzt pinSystem bekommen kann, weil es schon enorm viel leichter wird.

00:17:42: Ich weiß, die Prothese sitzt, die bleibt dann dran, die verliere ich nicht.

00:17:45: Das ist dann das zu weniger Ängste auch beim Laufen oder ne ängste

00:17:49: habe ich da gar nicht. Also Angst haben darf man gar nicht.

00:17:51: Die Prothese kann nicht kaputt gehen, man kann die voll belasten.

00:17:55: Viele haben Angst irgendwie die voll zu belasten.

00:17:57: Habe ich jetzt auch in der Reha gesehen, aber die geht nicht kaputt.

00:18:01: Ja, die, die, die soll mich ja tragen und für mich

00:18:04: ist es einfach Ja, ich muss es benutzen.

00:18:07: Genau wie mit den Rollstuhl damals eben.

00:18:10: Das waren da meine Beine.

00:18:11: Ich muss den muss mich dahin bringen, wo ich hin will.

00:18:14: Ich benutze die Sachen ja.

00:18:16: Wenn sie kaputt gehen, werden sie repariert.

00:18:18: Aber so eine Prothese kann nicht kaputt gehen.

00:18:21: Also so schnell nicht.

00:18:23: Und da braucht man keine Angst haben.

00:18:25: Einfach draufstellen und loslaufen.

00:18:27: So habe ich es gemacht und es hat auch funktioniert.

00:18:31: Du hast die anprobiert

00:18:32: und bist sofort losgelaufen, oder war das erstmal schwierig an den Punkt zu kommen?

00:18:36: Ja, ich glaub der Herr Bücher

00:18:37: hat mir das nicht so ganz geglaubt, dass ich das mache.

00:18:39: Und dann bin ich am Barren einfach losgelaufen und mit einem mechanischen Kniegelenk.

00:18:45: Und dann habe ich beim zweiten Termin habe ich gleich schon ein elektronisches

00:18:49: drunter gehabt, weil es halt leichter ist, weil das linke Knie ja versteift ist.

00:18:53: Und wenn man dann ein Kniegelenk hat, was sich beugt, ist halt schon angenehmer.

00:18:58: Es funktioniert super.

00:19:00: Ich laufe jetzt auch im ganz freien Modus.

00:19:01: Da gibt es verschiedene Modi, damit man nicht

00:19:07: ja, also den muss man schon ein bisschen händeln können,

00:19:10: damit man nicht stürzt und man von ganz steif bis ganz frei.

00:19:15: Manchmal macht man ja auch verschiedene

00:19:17: Schrittlängen oder läuft unterschiedliche Geschwindigkeiten.

00:19:20: Na, das hat wahrscheinlich auch was damit zu tun.

00:19:24: Hm, ja, denke ich mal,

00:19:27: also da gibt es ja auch verschiedene Kniegelenke,

00:19:29: die man noch testen kann und das werde ich auch machen.

00:19:31: Und genau.

00:19:33: Na und?

00:19:34: Das was ich jetzt habe, ist dieses Anfänger Kniegelenk

00:19:38: und ja, ich glaube, manchmal laufe ich da viel zu schnell.

00:19:42: Also dann kommt das nächste und dann das läuft dann ein bisschen schneller.

00:19:47: Also kann man schneller mit laufen

00:19:51: dann und dann testet man das einfach.

00:19:55: Wie darf ich mir dein Gangbild jetzt vorstellen?

00:19:57: Das eine Knie, das oder das eine Bein ist so steif, das andere eine Prothese?

00:20:04: Ja, also das Prothesen Bein ist mein gutes Bein.

00:20:07: Das linke hat auch sudek drin.

00:20:10: Ähm, was mich manchmal ein bisschen ausbremst in der Reha.

00:20:13: Meine Mitpatienten haben gesagt also sind ganz irritiert, weil ich ja

00:20:18: praktisch rechts normal laufe mit der Prothese und links nichtb mehr.

00:20:23: Das sieht dann schon ein bisschen komisch aus und das irritiert die Leute.

00:20:27: Aber ja, ich bin vorher ja auch so gelaufen,

00:20:32: also bevor ich den sudek bekommen habe

00:20:35: und deswegen war mir gesagt, dass das geht.

00:20:37: Ich kann da drauf laufen, fertig.

00:20:40: ich Mach das einfach.

00:20:41: Und bei mir spult sich immer so ein Film im Kopf ab,

00:20:45: wie ich freilaufe, ganz normal durch die Welt laufe.

00:20:49: Und wenn ich dann die Prothese anhabe,

00:20:51: dann spult sich praktisch der Film auch ab.

00:20:53: Dann kann ich auch gut gehen.

00:20:54: Zwar noch immer an Gehstützen oder Rollator, aber ich lauf.

00:20:59: Zieh wird einfach.

00:21:02: Hast du denn Risiko, das das andere Bein eventuell auch amputiert werden könnte?

00:21:06: Das Risiko ist natürlich da, aber solange der jetzt so moderat bleibt,

00:21:11: also der ist nicht so schlimm, er so da drin und

00:21:16: ja, das sollte nach Möglichkeit auch so bleiben, weil

00:21:20: also wenn er jetzt

00:21:21: sehr viel schlimmer werden würde, ich würd nicht gleich hinlaufen und sagen

00:21:24: jetzt möchte ich den auch amputiert haben.

00:21:26: Ich glaube dann bin ich mit mir selbst im Reinen. Bin

00:21:29: würde ich auch erst mal alles versuchen um das wieder hinzubekommen.

00:21:33: Weil ich glaube,

00:21:34: wenn man nicht alle Therapien ausgeschöpft hat und dann den Schritt macht,

00:21:38: glaube, dann wird es schwierig, das zu akzeptieren.

00:21:42: Aber ich habe alles ausprobiert damals und ja,

00:21:45: und solange der jetzt so bleibt, kann ich damit leben.

00:21:49: Das ist okay.

00:21:50: Das hört sich also so, hört sich ja generell auch total

00:21:53: gut an, wie du damit lebst, auch mit der Prothese.

00:21:57: Ja, ich finde ja.

00:22:00: Also ich lass mich ungerne einschränken durch irgendwas.

00:22:03: Ja, das Leben geht weiter und wenn man krank ist. Ähm.

00:22:08: Aber wenn ich.

00:22:09: Wenn ich mich jetzt hinsetze.

00:22:11: Ich bin krank, Ich kann gar nichts mehr machen.

00:22:12: Ich sitzt im Rollstuhl, da verpasse ich mein Leben.

00:22:16: Ja, es gibt Leben.

00:22:18: Dann also mit Rollstuhl.

00:22:19: Und das geht heutzutage wirklich gut.

00:22:22: Ja, das beste Kompliment, was ich jemals bekommen hab.

00:22:24: Ich hab mich mit dem Nachbarn unterhalten.

00:22:26: Irgendwas, irgendwo essen gehen.

00:22:28: Dann habe ich gesagt Ja, da komme ich aber gar nicht rein

00:22:30: und dann hat der gesagt Oh, hab ich ganz vergessen, du sitzt ja im Rollstuhl. Oh ja

00:22:34: denn du machst ja alles mit,

00:22:36: weil das Leben geht weiter und man kann gut leben finde ich jetzt.

00:22:41: Wenn man es will.

00:22:43: Gibt es denn Situationen, wo du dich eingeschränkt fühlst?

00:22:45: Also zum Beispiel jetzt so eine Situation, dass du nicht essen gehen kannst?

00:22:49: Ja, man muss natürlich schon ein bisschen gucken

00:22:51: Komme ich mit dem Rollstuhl rein und solche Sachen und

00:22:56: aber das ist eigentlich

00:22:58: sind das ganz wenig Situationen, weil ich die einfach gar nicht akzeptiere.

00:23:01: Irgendwie geht es einfach, weil ich fahre auch Auto.

00:23:04: Ja, und das leider gerade kaputt.

00:23:08: Aber es gibt für mich

00:23:11: ist das oberste Ziel immer

00:23:14: ähm, mobil zu sein, selbstständig zu sein.

00:23:17: Und da gibt es nichts anderes.

00:23:19: Mein Rollstuhl hat keine höhenverstellbaren Griffe,

00:23:22: damit überhaupt keiner auf die Idee kommt, mich zu schieben.

00:23:25: Ich mache das selber und

00:23:28: ja, also ich lass mich nicht einschränken.

00:23:31: Also ungern.

00:23:33: Du hast es vorhin auch so schön gesagt.

00:23:35: Du hast Hilfsmittel, damit du sie benutzt.

00:23:38: Ja, und deswegen finde ich den Namen auch so treffend.

00:23:42: Ja, absolut.

00:23:43: Deswegen finde ich den Namen so treffend.

00:23:44: Hilfsmittel. Sie sind da, um zu helfen.

00:23:48: Also diese.

00:23:48: Diese furchtbaren Sprüche.

00:23:49: Oder du bist an den Rollstuhl gefesselt.

00:23:51: Und das stimmt überhaupt gar nicht.

00:23:52: Ich bin nicht gefesselt. Nein.

00:23:55: Was muss man dafür überhaupt für Möglichkeiten hat?

00:23:58: Man wäre sonst zu Hause und könnte sich nicht fortbewegen

00:24:01: und auch nicht zu Hause fortbewegen

00:24:03: und was genau, was einem das gibt, so tolle Hilfsmittel zu haben.

00:24:07: Du hast ja schon Paar genannt, die du hast.

00:24:08: Das einen Rollstuhl, eine Prothese?

00:24:10: Du hast Krücken und einen Rollator hab ich schon rausgehört. Genau

00:24:14: Gibt es noch mehr?

00:24:17: Ja, ich hab ein Dusch Rollstuhl, damit ich alleine duschen kann.

00:24:20: Ähm, ja.

00:24:22: Ich habe eine Rampe zu Hause, weil ich drei Stufen von der Tür habe.

00:24:26: Das zählt auch als Hilfsmittel, damit ich selbstständig hochkomme.

00:24:30: Genau.

00:24:30: Und ja, wie gesagt, ich habe mein Auto, was ich allerdings selber bezahlen musste.

00:24:35: Ähm genau. Das ist umgebaut worden das ist komplett umgebaut.

00:24:39: Ja, ich fahr hinten rein,

00:24:41: setze mich oben auf den Fahrersitz und dann kann ich los mit hand-Steuerung. Ja cool.

00:24:45: Ja genau ich bin halt und jetzt ohne dieses Auto.

00:24:47: Ich merke es jetzt wieder.

00:24:48: Der ist in der Werkstatt da ist man eingeschränkt.

00:24:53: Aber ich habe zum Beispiel auch noch ein Handbike,

00:24:56: das wird von den Rollstuhl gespannt und dann

00:24:59: kann man auch ziemlich gut und schnell Rollstuhl fahren.

00:25:03: Ja, und auch Radtouren machen und alles.

00:25:05: Also man ist dabei.

00:25:08: Also ich nutzt du das Bike auch für den Sport,

00:25:12: äh, wir machen damit Radtouren oder ich fahr mal eben in die Stadt,

00:25:15: jetzt gerade, wo mein Auto kaputt ist nutze ich das natürlich häufiger und

00:25:20: ja, aber jetzt nicht beim Handball oder beim Tischtennis in meiner Hand.

00:25:23: Das ist ja wie ein Fahrrad, wie ein Dreirad.

00:25:25: Praktisch also.

00:25:27: Und bei meiner Wahl haben wir auch die Sport Rollstühle, die vom Verein gestellt

00:25:30: werden, Tischtennisspieler mit unseren eigenen Stühlen.

00:25:33: Ja, da braucht man das nicht so genau.

00:25:36: Ne und? Ja,

00:25:39: genau in dem Sport.

00:25:40: Rollstuhl ist natürlich

00:25:41: immer schwierig Sponsoren zu finden, weil die sind auch nicht ganz billig.

00:25:44: Und gerade in meinem Fall.

00:25:47: Ich bräuchte tatsächlich einen richtig guten, angepassten,

00:25:51: mit diesem steifen Bein angepassten Rollstuhl.

00:25:54: Aber den kann ich selber nicht bezahlen.

00:25:57: Also habe ich mir selber was zusammengebaut

00:26:00: an diesen Rollstuhl, damit nichts rausguckt.

00:26:02: Ich keinen Verletzte, keinen Gefährde.

00:26:04: Ja, ich finde immer Lösungen für jedes Problem.

00:26:07: Das ist ja es gibt immer Lösung.

00:26:12: Das finde ich super.

00:26:14: Wie reagieren überhaupt andere auf deine Amputation?

00:26:18: Sieht man die?

00:26:19: Also wenn du jetzt kurze Hose trägst, wahrscheinlich schon beim Sport trägst?

00:26:24: Oder habt ihr da ganz normale Trikots?

00:26:28: Ja, ja, ganz normale Trikots.

00:26:30: Ich glaube das das was ich halt jetzt feststelle

00:26:33: es war halt immer ein Grund mit, dass ich mich für die Amputation entschieden habe,

00:26:38: weil mein Bein, also da nichts dran war.

00:26:41: Das sah nicht sehr schön aus, ist da wirklich furchtbar aus

00:26:44: und ich konnte es nicht abdecken.

00:26:46: Und die Leute, die haben mich angeekelt angeguckt,

00:26:48: Kinder haben sich erschrocken und alles.

00:26:50: Er ist wirklich nicht gut aus.

00:26:52: Und heute gucken die Leute vielleicht mal hin.

00:26:54: Ja gut, Amputation und gucken gleich wieder weg.

00:26:56: Oder die gucken gar nicht mehr.

00:26:58: Also, das muss ich sagen, genieße ich gerade auch so ein bisschen,

00:27:02: dass ich eben nicht mehr so angeguckt werde.

00:27:05: Tatsächlich.

00:27:05: Und gerade beim behinderten Sport, das ist. Normal

00:27:08: Da sind so viele Amputierte, alles

00:27:11: Mögliche Querschnitt, amputierte, alles.

00:27:14: Da ist man einfach so, wie man ist.

00:27:17: Man redet ja gar nicht groß drüber.

00:27:19: Also beim Sport nicht.

00:27:21: Überhaupt nicht.

00:27:22: Das ist auch so wertvoll wie deine Konversation

00:27:25: auch mit deinem Nachbarn, dass er gesagt hat, er hat es vergessen. Ja genau

00:27:28: Du bist halt, wie du bist.

00:27:30: Genau das funktioniert halt.

00:27:33: Merkst du denn sonst auch Unterschiede im Bekanntenkreis

00:27:36: zu irgendwelchen Menschen, die dich auf der Straße vorher doof angeguckt haben?

00:27:40: Also gab es da auch Menschen, die dich angeekelt angeguckt haben,

00:27:46: also also mit mit Freunden und Bekannten,

00:27:50: den konnte ich das ja erklären, warum das so ist.

00:27:52: Ja, aber fremde Menschen, die die gucken nur, sind angeekelt

00:27:56: und sagen oder Kinder haben gefragt, was denn ist und dann sind die

00:28:01: von von den Eltern zurechtgewiesen worden nicht zu fragen.

00:28:06: Aber ich finde, wenn man es erklären kann, dann ist es auch in Ordnung.

00:28:09: Nur wenn einer das nicht weiß.

00:28:13: Fremde Leute also

00:28:16: ja, das ist halt nicht sehr angenehm.

00:28:18: Wenn man dann so angeguckt wird, dann

00:28:19: das ist und das habe ich mir nicht eingebildet,

00:28:21: ich habe Zeugen dafür, den das mitbekommen haben

00:28:24: und das ist nicht sehr angenehm

00:28:27: und hab also Freunde und Bekannte, die haben es ja gewusst.

00:28:30: Ja, das was da Sache ist, man ja

00:28:35: ich finde auch man

00:28:36: sollte dann lieber offen darüber sprechen, als aus der Ferne zu gucken.

00:28:40: Gerade Kindern, die haben ja Noch so viele Fragen.

00:28:43: Ja, ja, genau.

00:28:44: Ich meine meine Großnichte, die war die beste nach der Amputation.

00:28:49: Dann war die zu Besuch und sie wollte gerne wissen,

00:28:53: was was mit meinem Bein passiert ist, wo das hingekommen ist.

00:28:56: Und dann habe ich das halt gesagt, was mit dem Bein passiert ist.

00:28:59: Warum soll ich ein Kind anlügen?

00:29:02: Das ist.

00:29:02: Was hast du gesagt?

00:29:03: Wo ist das verbrannt worden?

00:29:05: Verbrannt worden, dass es hat man abgemacht,

00:29:08: weggeschmissen und verbrannt und da war das gut.

00:29:11: ne

00:29:12: Und die Kinder?

00:29:13: Wenn die mich gefragt haben, mit meinem Bein die Nachbarskinder,

00:29:17: Die haben schon mal gefragt.

00:29:18: Ne und dann habe ich gesagt, Das Bein ist sehr, sehr krank.

00:29:20: Und das tut ganz schlimm weh mal.

00:29:23: Und dann, je nach Alter des Kindes muss man halt so ein bisschen.

00:29:28: Den größeren kann ich schon erklären, dass die Nerven da

00:29:31: krank sind und solche Sachen und dann ist das aber auch gut

00:29:36: und ich finde das auch so wichtig, darüber zu sprechen.

00:29:38: Also uns passiert das auch regelmäßig.

00:29:40: Meine Tochter sitzt im Rollstuhl, viele Kinder gucken und fragen gucken und fragen

00:29:45: und manche sagen auch zu ihren Eltern Oh, das Kind hatte wohl einen Unfall

00:29:50: oder das Bein gebrochen und sitzt deswegen im Rollstuhl.

00:29:53: Das sind so die nächsten Erfahrungen, die die Kinder gemacht haben, weil

00:29:56: man sieht ja jetzt auch nicht ja oder je nachdem wo man wohnt

00:30:00: ja auch nicht unbedingt häufig behinderte ihr Kinder auf der Straße?

00:30:04: Genau. Und letztens waren wir auf so einem Ponyhof.

00:30:06: Das ist wie so ein Freizeitpark gestaltet.

00:30:08: Und dann hat auch ein Kind gesagt Oh Mama, was hat das Kind denn da?

00:30:11: Und die Mutter hat prompt geantwortet Oh, das Kind braucht wohl ein bisschen Hilfe

00:30:16: beim Laufen.

00:30:17: Und das ist für mich so eine Hilfe beim Laufen.

00:30:19: Die fand ich jetzt so schwierig, sehr schwierig.

00:30:23: Sie läuft ja nicht und sie wird vielleicht auch nie laufen.

00:30:28: Aber mein Mann hat gesagt, eigentlich findet er es gut, dass die

00:30:31: Mutter da so prompt drauf geantwortet hat und zumindest versucht

00:30:33: hat, das zu erklären.

00:30:34: Weil es gibt auch ganz viele Eltern,

00:30:36: die die Kinder wegziehen und sagen Guck da nicht hin, frag nichts darüber.

00:30:40: Und dass es eigentlich genau

00:30:42: das Falsche, weil diese Offenheit, darüber zu kommunizieren und das zu erklären.

00:30:46: Natürlich weiß man jetzt, wenn man jemand auf der Straße trifft,

00:30:49: nicht unbedingt,

00:30:49: was die Person jetzt hat,

00:30:50: aber man kann das zumindest sehr grob erklären, warum man im Rollstuhl sitzt.

00:30:54: Ja, genau.

00:30:55: Und ja, also es ist besser, darüber zu sprechen

00:30:58: und die Kinder

00:30:59: einfach damit auch groß werden zu lassen und das als was völlig normales anzusehen.

00:31:03: Denn es ist was völlig normales und alltägliches, richtig und einfach

00:31:08: damit ja Aufklärung zu betreiben finde ich ganz wichtig.

00:31:12: Das sehe ich schon bei den Kindern hier auf der Straße bei uns.

00:31:16: Dadurch, dass die mich kennen, haben die ein anderes Verhältnis zu Menschen

00:31:20: mit Behinderung.

00:31:21: Ja, das ist ganz normal.

00:31:23: Wenn die damit in Kontakt kommen, dann haben die ein anderes Verhältnis dazu,

00:31:28: weil das ist auch total wichtig.

00:31:30: Und wenn man guckt in südlichen Ländern, also Menschen mit Behinderung

00:31:33: so integriert, da ist es überhaupt gar kein Thema.

00:31:35: Ja, die sind einfach dabei.

00:31:37: Ne und?

00:31:38: Aber ich find heutzutage ist es in Deutschland auch schon sehr

00:31:41: viel besser geworden, finde ich jetzt ja, muss ich schon sagen, jaaaa

00:31:46: Also das.

00:31:46: Aber dennoch

00:31:47: bräuchten wir nicht über Inklusion sprechen, wenn Inklusion auch gelebt werden würde.

00:31:51: Richtig, Es ist noch viel zu tun, sehr viel zu tun.

00:31:55: Aber wenn man jetzt mal guckt vor 30, 40 Jahren, also es ist schon ein Unterschied,

00:32:00: ja selbst bei mir die Leute, die fragen immer, ob sie helfen können.

00:32:04: Also hätte ich nie gedacht, dass so viele Leute fragen

00:32:07: und dann bedanke ich mich immer.

00:32:08: Ganz nett auch, dass sie gefragt haben

00:32:10: und dann erkläre ich aber, dass ich das selber mache.

00:32:13: Ja, da darf man aber auch dann nicht sagen Nee, mach ich selber,

00:32:16: sondern nett bleiben Ja, damit die Leute nicht aufhören zu fragen,

00:32:20: weil das ist der Schritt zur Inklusion.

00:32:23: Ja, das erklärte da auch bei der Stange hält man deswegen immer

00:32:28: nett sein, freundlich sein und dann Man kann auch freundlich ablehnen.

00:32:32: Das stimmt.

00:32:33: Und du kannst ja trotzdem noch selbstbestimmt handeln.

00:32:36: Genau.

00:32:37: Wenn ich Hilfe brauche, dann frage ich halt, was selten vorkommt.

00:32:41: Das ist gut.

00:32:42: Gibt es etwas, was du dir denn von unserer Gesellschaft wünschen würdest?

00:32:51: Ja, also

00:32:52: ich kann mir jetzt nur so von mir reden.

00:32:55: Ich bin eigentlich ganz zufrieden, so wie es jetzt ist.

00:32:59: Aber ich denke trotzdem

00:33:03: eher, dass die die Gesellschaft tatsächlich

00:33:06: noch sehr viel toleranter werden müsste.

00:33:10: Ja, also teilweise sind die Leute ja schon noch irgendwie ausgegrenzt, oder?

00:33:16: Also ich sage mal gerade dieses Wort Inklusion,

00:33:19: wenn ich jetzt vom Sport ausgehen,

00:33:21: das ist nicht das nicht das nicht Behinderte mit Behinderten zusammen Sport treiben,

00:33:26: sondern die Behinderten lassen die nicht Behinderten mit Sport treiben.

00:33:30: So sehe ich Inklusion ja, dass das.

00:33:32: Das ist einfach.

00:33:35: Es muss einfach normaler werden.

00:33:37: Einfach.

00:33:38: Ja, das ist also ja, das

00:33:42: Ja, das ist einfach.

00:33:43: Also da ist noch, glaube ich, viel zu tun.

00:33:46: Aber es wird besser. Tatsächlich besser.

00:33:48: Oder auch die Barrierefreiheit? Wichtiges Thema.

00:33:51: Ja, also bei uns in Kempten ist Ihre Freiheit super, muss ich ehrlich sagen.

00:33:56: Da ist alles barrierefrei.

00:33:58: Aber ich war mit meiner Tochter in Brüssel, die sagen,

00:34:02: die sind barrierefrei in der Stadt und das waren Abenteuerurlaub mit dem

00:34:05: Rollstuhl, das der nicht kaputt gegangen ist war alles.

00:34:08: Also Barrierefrei ist nicht gleich Barrierefreiheit

00:34:12: ist gibt es auch barrierefreie Hotels, die wo man dann anruft

00:34:16: und sagt ist das Zimmer XY auch wirklich barrierefrei?

00:34:20: Ja und dann möchte man in den roll-in den Fahrstuhl reinkommen

00:34:23: und dann ist es so schmal.

00:34:25: Das man m ist dem Rollstuhl gar nicht reinkommt.

00:34:27: Ja, das nennt sich auch barrierefrei. Nein.

00:34:29: Also es wäre wirklich schön und das würde ich mir auch wünschen,

00:34:33: dass Barrierefreiheit gelebt wird, dass jedes Lokal, jede Sparkasse,

00:34:38: jede Post, was auch immer einfach

00:34:41: auch ein Rampe davor hat, dass jeder Zutritt hat.

00:34:44: Genau.

00:34:45: Und überhaupt Die Nutzung von Bankautomaten ist auch nicht

00:34:50: immer barrierefrei.

00:34:51: Da geht es ja auch schon los. Na,

00:34:54: na ja,

00:34:55: also da muss ich schon sagen, in Kempten ist das wirklich sehr gut.

00:35:00: Ich habe früher immer an die Geschäfte, an die Fensterscheiben geklopft,

00:35:05: weil ich nicht reinkam, weil zwei, drei Stufen da waren.

00:35:07: Heute gibt es Klingelknöpfe, ja das ist toll Ja, solche Sachen.

00:35:10: Also es ist wirklich.

00:35:12: Also bei uns kann ich nicht meckern.

00:35:14: Also das ist wirklich gut.

00:35:16: Aber wenn man dann mal nach Krefeld guckt, zum Beispiel,

00:35:19: das ist eine Katastrophe, das ist wirklich eine Katastrophe.

00:35:22: Also da muss noch wirklich viel gemacht werden.

00:35:25: Ganz bestimmt.

00:35:27: Ja, na, das wär schön, wenn das einfach überall gelebt werden würde.

00:35:33: Gibt es Dinge, die du jetzt mehr zu schätzen weiß?

00:35:36: Seit deiner Erkrankung?

00:35:39: Ähm, also irgendwie.

00:35:41: Ich bin da ja so langsam reingeschlittert und reingewachsen.

00:35:46: Äh, also

00:35:49: im Moment ist es einfach für mich,

00:35:52: dass ich auf der Prothese gehen kann und aus dem Rollstuhl wieder rauskommen kann.

00:35:56: Das ist ein absolutes Wunder und Highlight und ja und das.

00:36:02: Also besser geht es im Moment gar nicht.

00:36:04: So zufrieden

00:36:05: war ich eigentlich mein Leben lang nicht, wie ich es gerade bin oder so schön.

00:36:10: Na ja, das ist tatsächlich

00:36:12: total toll Und das ist, was ich wirklich genieße und

00:36:16: das ist ein Wunder.

00:36:19: Tatsächlich, Man muss es natürlich sehen,

00:36:22: dass es nur da ist und dann auch voll nutzen

00:36:26: und zu schätzen wissen.

00:36:27: Ja, absolut.

00:36:29: Und ja, also

00:36:32: eigentlich, ich mache all das, was ich machen möchte,

00:36:36: eigentlich egal was

00:36:39: ich studiere auch voll Vollstudium in Essen.

00:36:42: Ja, warum nicht?

00:36:44: Und ja, das geht und man muss sehen.

00:36:50: Muss halt gucken, was man machen kann und das auch machen.

00:36:53: Jetzt muss ich dich für unsere Zuhörer innen mal fragen Wie alt bist du denn?

00:36:57: 58 58

00:37:00: Und du studierst Ja, der sudek hat mich sehr viel Zeit gekostet.

00:37:04: Ich wäre zwar fertig, aber. Genau.

00:37:06: Aber warum soll ich nicht weitermachen?

00:37:09: Was studierst du?

00:37:10: Medizin.

00:37:12: Ha

00:37:15: Liegt es auch an deine Erkrankung?

00:37:17: Nee, das wollte ich schon als kleines Kind.

00:37:20: Aber meine Eltern haben es mir damals verboten.

00:37:22: Und dann?

00:37:23: Ja, ja, das war schon sehr schade

00:37:27: und hat mir schon den Boden unter den Füßen weggezogen.

00:37:29: Aber 2009 habe ich dann angefangen, da war sudek aber noch nicht.

00:37:33: Naeich kann erst 2012 an dem sudek erkrankt,

00:37:37: der da und Aber meine Güte, auch da,

00:37:41: die machen es möglich, auch im Rollstuhl das machen zu können.

00:37:47: Ja, ich habe gerade auch sofort Gedankenspiele und seh dich

00:37:50: als Ärztin im Rollstuhl oder auf der Prothese durch die Gänge laufen.

00:37:54: Also wie cool ist das denn?

00:37:56: Wie sehr Vorbild willst du sein?

00:37:59: Ja, keine Ahnung ob ich Vorbild bin? Doch ich finde schon

00:38:05: Es ist halt wirklich so,

00:38:06: weil man irgendwie so ein Lebens grundsatz, dass ich

00:38:10: mich nicht wirklich einschränken lassen möchte, selbstständig bleiben möchte

00:38:14: und das machen möchte, was ich, was ich will und die Möglichkeit gibts

00:38:20: ja, das Leben geht weiter.

00:38:22: Das finde ich so schön.

00:38:24: Wie sieht denn Alltag so aus?

00:38:25: Also du hast Physiotherapie, Hast du auch noch andere Therapien?

00:38:29: Äh, nö, eigentlich nur Physiotherapie.

00:38:33: Psychotherapeuten bräuchte ich noch.

00:38:36: Finde ich leider keinen barrierefreien.

00:38:38: Ist es noch ein großes Manko seit

00:38:41: seit zwei Jahren

00:38:44: drei Jahren suche ich, aber egal.

00:38:47: Und ansonsten?

00:38:48: Ich mache nur die Physiotherapie, hab mein Sport und

00:38:51: ja mein Studium, meine Familie habe ich noch.

00:38:54: Meine Kinder.

00:38:56: Ja also der Tag ist ausgelastet schon es ist genug zu tun.

00:39:00: Ja, genau, Auf jeden Fall.

00:39:02: Wie oft hast du Physiotherapie in der Woche?

00:39:05: Also normale Physiotherapie habe ich zwei Mal in der Woche,

00:39:08: wo wir uns um andere Dinge kümmern, wir uns laufen und dann im Moment einmal

00:39:12: in der Woche Gehschule

00:39:14: genau und dann noch Tischtennis und Handball.

00:39:17: Dann bist du auf jeden Fall in der Woche auch sehr sportlich aktiv.

00:39:20: Ja, genau.

00:39:22: Hast du aktuell Ziele, die du verfolgst?

00:39:24: Also speziell jetzt auch in der Geh und Gangschule zum Beispiel?

00:39:29: Ja, also ich möchte auf jeden Fall dahin kommen, dass ich irgendwann

00:39:32: mal nur an Walking Stöcken gehen kann, weil bei mir ist der Sturzgefahr höher

00:39:38: wie bei anderen, aber das bedeutet freies

00:39:41: Gehen und dann nur praktisch, dass ich Stürze verhindern kann,

00:39:46: also dass mein Ziel aber ich komm der ganzen Sache schon näher. Tatsächlich.

00:39:52: Da wünsche ich dir auch ganz viel Erfolg.

00:39:54: Danke.

00:39:56: Eine Frage habe ich noch an dich.

00:39:59: Du hast ja eine ganze Reihe Hilfsmittel.

00:40:02: Ja. Gibt es irgendein Hilfsmittel, was dir fehlt?

00:40:05: Was du dir wünscht für das, was noch entwickelt wird?

00:40:09: Okay, das ist eine Frage.

00:40:13: Im Moment nicht.

00:40:13: Also, ich bin vollkommen ausgestattet.

00:40:16: Tatsächlich.

00:40:18: Und bist zufrieden mit deinen Hilfsmitteln.

00:40:21: Allerdings.

00:40:22: Also, ich muss sagen, ja.

00:40:25: Es fängt ja schon beim Rollstuhl an, Ja,

00:40:28: wenn man ein Sanitätshaus hat, was einen gut berät,

00:40:30: dann kriegt man auch einen Rollstuhl, den man selber bedienen kann,

00:40:34: wo man nicht geschoben werden muss.

00:40:36: Ja, solche Sachen und na und?

00:40:39: Ich muss jetzt sagen, in der Reha,

00:40:40: da gab es halt eine, eine Beauftragte für Hilfsmittel

00:40:44: und die hat einem alles vorgeschlagen, was man noch haben kann, oder?

00:40:48: Bei mir war jetzt gar nichts mehr, aber so ein gutes sanitätshaus kann

00:40:54: halt auch gut beraten, was man haben kann oder was möglich ist.

00:40:58: Da muss man halt gucken.

00:41:00: Man kann sich auch selber ein bisschen informieren.

00:41:03: Und was gibt es denn für Hilfsmittel überhaupt?

00:41:06: Ne und dann fragen Kann ich das bekommen?

00:41:08: Und genau.

00:41:10: Und das meiste geht ja wirklich auf Rezept.

00:41:12: Man holt sich das Rezept beim Arzt.

00:41:14: dann wirds übers Sanitätshaus

00:41:18: bei der Kasse beantragt

00:41:20: und dann eine ne ja kriegt man es in der Regel auch wenn man es braucht.

00:41:25: Man muss das halt nur machen.

00:41:27: Genau.

00:41:27: Das freut mich, dass du dich so gut versorgt fühlst

00:41:30: und mit deinen Hilfsmitteln so zufrieden bist.

00:41:33: Was würdest du Menschen, die jetzt gerade kurz vor der Amputation stehen

00:41:37: oder vielleicht gerade lernen, damit zu leben, noch mitgeben?

00:41:42: Also ich finde, man muss da immer einen Unterschied

00:41:46: machen, ob das jetzt durch Unfall oder

00:41:49: kurzfristig bedingt ist

00:41:52: oder ob man Zeit genug hatte, sich darauf vorzubereiten.

00:41:57: Aber es ist auf jeden Fall das Leben.

00:42:01: Mit Amputation

00:42:03: geht weiter und es kann auch schön sein und es geht auf jeden Fall.

00:42:07: Selbst wenn man nicht auf Prothese laufen kann, gibt es ja auch.

00:42:10: Es gibt auf jeden Fall

00:42:13: Wege und Mittel, weiterhin am Leben teilzunehmen.

00:42:16: Und wenn man eine Prothese bekommen kann, dann soll man die auch nutzen.

00:42:21: Ja, und üben, trainieren.

00:42:23: Das ist anstrengend, ist ein schwerer Weg.

00:42:26: Es ist ja nicht anziehen und loslaufen und man muss das trainieren.

00:42:29: Aber das ist es wert.

00:42:31: Ja, das man nachher wirklich.

00:42:33: Ich merke das selber.

00:42:34: Das ist eine ganz andere Freiheit.

00:42:35: Jetzt wieder ist vom Rollstuhl weg.

00:42:38: Aber im Moment kann ich die zwei Stunden am Tag tragen.

00:42:41: Aber das sind zwei ganz andere Stunden am Tag und das soll man auch nutzen.

00:42:47: Auf jeden Fall. Und trainieren.

00:42:51: Ganz wichtig.

00:42:53: Sabine, danke, dass du uns deine Geschichte erzählt hast

00:42:57: und so vielen Zuhörer innen hoffentlich ganz viel Mut gemacht hast

00:43:00: mit deiner Geschichte.

00:43:02: Hach das war ein ganz angenehmes Gespräch mit dir? Danke

00:43:05: Vielen, vielen Dank, dass du da warst.

00:43:07: Ja, ich danke auch.

00:43:09: Ich bin immer froh, wenn vielleicht der eine oder andere dann vielleicht

00:43:13: einen kleinen Impuls bekommt, wieder mehr am Leben teilzunehmen.

00:43:18: Es ist möglich.

00:43:19: Es ist möglich.

00:43:21: Genau.

00:43:24: Was gibt es Neues von Merle?

00:43:26: Die Merle hat jetzt mitbekommen, was es heißt, Quatsch zu machen.

00:43:30: Sie kann ja nicht sprechen, aber sie kann jetzt viel mehr Späßchen machen.

00:43:37: Sie lacht total viel und hat jetzt in der Woche

00:43:40: mehrfach sogar ihre Therapeuten auf den Arm genommen.

00:43:44: Ich habe eine Nachricht bekommen von ihrer Physiotherapeutin,

00:43:47: dass Merle sie ärgern würde.

00:43:49: Und als sie Merle danach aktiv gefragt hat Merle, ärgerst du mich?

00:43:53: Hat sie sehr deutlich zu verstehen gegeben.

00:43:56: Ja, ich ärgere dich und hat sich dabei total kaputt gelacht.

00:44:00: Und jetzt, ein paar Tage später, hat mir ihr Logopädie

00:44:03: in dieses Therapeutenbuch, von dem ich schon mal erzählt habe,

00:44:06: worüber die Therapeuten uns quasi ein Feedback geben können, zur Therapiestunde.

00:44:11: Da hat er reingeschrieben, dass Merle

00:44:15: bei der Frage Möchtest du gerne ein Lied singen?

00:44:17: Und Merle liebt Lieder und singen.

00:44:20: Da hat sie immer Nein gedrückt und sich kaputt gelacht.

00:44:22: Und dann hat er gesagt Das ist aber komisch.

00:44:25: Merle, möchtest du wirklich kein Lied singen?

00:44:29: Und sie hat wieder Nein gedrückt und sich kaputt gelacht.

00:44:32: Und auf die Frage Merle, veräppelt du mich?

00:44:35: Hat sie ja gedrückt und sich kaputt gelacht.

00:44:38: Also sie macht sich jetzt ein Späßchen mit uns allen,

00:44:41: was ich total gut finde, weil sie sich jetzt einfach

00:44:44: wie ein ganz normales fünf jähriges Mädchen verhält.

00:44:49: Was auch mal ein bisschen witzig ist und es macht super viel Freude,

00:44:53: ihr dabei zuzuschauen, dass sie jetzt einfach größer wird

00:44:56: und sich so toll weiterentwickelt.

00:45:00: Ja, und wir hören uns zu einer weiteren spannenden Folge in zwei Wochen wieder.

00:45:05: Bewertet uns doch gerne auf allen Podcastkanälen mit Sternen.

00:45:09: Hinterlasst auch wenn ihr mögt, gerne einen Kommentar

00:45:12: oder wenn ihr Wünsche habt, bestimmte Themen, die wir hier unbedingt

00:45:15: mal besprechen sollten.

00:45:16: Schreibt uns das gerne über Lettstalk@Letterman.de

00:45:21: oder über unsere Instagram Seite Lett's Talk.Podcasts.

00:45:25: Wir freuen uns, euch zu lesen und wir hören uns wieder in zwei Wochen.

00:45:30: Bis bald.

00:45:31: Das war Lett's Talk Mutmacher.

00:45:34: Geschichten, die verbinden.

00:45:36: Wir hoffen, dass euch diese Folge genauso bewegt hat wie uns und freuen uns,

00:45:40: euch in zwei Wochen zur nächsten Episode wieder hier begrüßen zu dürfen.

00:45:43: Bleibt gespannt.

00:45:44: Es warten weitere inspirierende Geschichten,

00:45:47: spannende Einblicke und vielleicht auch ein paar Überraschungen auf euch.

00:45:50: Alles weitere findet ihr in den Shownotes.

00:45:53: Habt ihr Fragen?

00:45:53: und Anregungen?

00:45:54: Schreibt uns eine Mail an Lettstalk@letterman.de

00:45:58: In 14 Tagen hört ihr uns wieder.

00:46:00: Bis dahin Bleibt mutig.

00:46:02: Bleibt verbunden und denkt daran.

00:46:04: Zusammen geht immer mehr.

00:46:06: Euer Team von Lett's Talk Mutmacher.

00:46:08: Geschichten, die verbinden.

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